Mama sein kann ganz schön schwer sein oder machen wir es uns nur so schwer?!
- Angélique
- 11. Juli 2019
- 2 Min. Lesezeit
Jeder Mensch, egal ob Mama, Papa, Single oder Kinderlos manchmal machen wir es uns schwerer als es im Leben ist. Als ich mit 20 Jahren das erste mal schwanger wurde dachte ich noch vor der Entbindung meinem Kind nicht gerecht werden zu können. Warum? Na genau deswegen, weil alle um einem herum inklusive dem Web einem höllische Angst machen zum Versager oder Rabenmutter zu mutieren, man sich deshalb der Gesellschaft fügt und alles tut was "vorgeschrieben" wird um nicht aus der Masse herauszustechen. Das ist wirklich so. Zum einen kursieren im Web unzählige Listen und Beiträge herum was du am besten im Leben haben musst damit ein Kind gerade in die Zeit passt. Angefangen von Arbeit, Geld, eine große Wohnung und Auto. Am besten ein Haus mit Garten und einen Familien Van denn vielleicht kommt noch ein zweites Kind. Haustiere nur im kleinen Format am besten wo kein Dreck hinterlassen wird und die nicht überall herumlaufen quasi Fische. Ach und dann noch darauf achten die Wohnung, das Haus wie auch immer mit sämtlicher Schutzausrüstung ausstatten inkl. täglicher Desinfizierung alles Oberflächen und Spielsachen - umso steriler umso besser. So dass ja keine Bakterien das Immunsystem stärken können. Ganz wichtig allerdings nur die beste Bio Baumwolle und Schuhe aus echtem Leder.
*Ironie off*
Bei den ganzen "Regeln" ist mir schon klar warum viele auf den finanziellen Reichtum achten. Wer keine Liebe geben kann oder mit Einfallsreichtum sein Kind großziehen kann, muss es natürlich mit finanziellem kompensieren. Ganz klar.
Und doch brauch man all dies nicht übermäßig.
"Mama, mach es dir doch nicht so schwer!"
Einige von euch denken bestimmt: "Sowas kann nur eine Mutter schreiben die noch nie alleinerziehend war!" Und das stimmt nicht. Auch ich war 1 Jahr lang alleinerziehend und es war die Hölle. Mitten in meiner Ausbildung zur Textilreinigerin trennte ich mich vom Vater einer ältesten Tochter als sie 2 Jahre als war, ohja ich habe es getan. Und es tat mir gut. Denn wenn ich nicht glücklich bin wie sollte es dann meine Tochter sein? Mit etwas Ausbildungsgehalt, Unterhalt und Kindergeld ernährte ich meine Tochter und mich, lebend in einer 2 Zimmerwohnung mit knapp 50m². Jeden Tag pendelnd von der Tagesmutter wo sie 8-10h verbrachte zu meiner Arbeit wo ich Vollzeit lernte. Da blieb keine Zeit für Ausflüge in den Zoo oder ins Schwimmbad. Da ich kein Auto besaß blieb auch der Einkauf ein anstregendes Erlebnis. Also war sie mehr oder weniger dazu gezwungen selbstständig zu werden, ja mit 2/3 Jahren. Hat es ihr die frühe Kindheit verdorben? NEIN.

Sie liebte es stattdessen mit mir die Wohnung zu putzen, zu malen, Käfer in der Natur zu beobachten und Spielplätze zu besuchen. Dafür schätzte sie Geschenke zum Geburtstag und Weihnacht viel viel mehr und ging sorgsam damit um. Wir mussten nicht sparen aber hungern mussten wir auch nicht. Wir LEBEN!
Also liebe Mamas, ihr seid toll und lasst euch nicht von der Gesellschaft vorsagen was ihr zu tun und zu lassen habt. Und wenn doch mal etwas schief geht, shit happens, dann lernt daraus. Denn euer bester und ehrlichster Kritiker ist euer Kind!
Alles liebe,
eure
Angélique
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